Im Jahre 1859 baute der Schiffsbauer Brunel
Das „größte Schiff auf See“, um die Wogen zu beherrschen
Neunzehntausend Tonnen Stahl formten den mächtigen Kiel
Geschmiedet in jener Schmelzhütte, in welcher sie die Höllentore schufen…
Und der Name im Vertrag: Isambard Brunel
Als Tag um Tag das Monster wuchs, überwachte der Schiffsbauer Brunel
Des Teufels Handwerk, und wehe demjenigen, der sich drücken will
Oder den Bau des Kiels, zehntausend Tonnen Stahl, verzögert
Jedermann konnte sehen, dass das eine Höllenbraut ist
Und der Name auf den Bauplänen: Isambard Brunel
Ein Nieter war am Rumpf mit seinem Lehrburschen
Dieser arbeitete immer mit dem alten Mann zusammen, manche sagten, es sei sein Vater
200 Mann pro Schicht, aber wenn das Tagewerk getan war
Zählte man nur noch Einhundertachtundneunzig vor Sonnenuntergang
Sie suchten die ganze Nacht die Werft ab bis die Morgenglocke läutete
Keine weiteren Verzögerungen wurden von Isambard Brunel gutgeheißen
So arbeiteten sie eine doppelte Schicht, um die Zeit wieder aufzuholen
Kein einziges Wort über die Vermissten… als sie den Rumpf doppelt versiegelten
Das Schiff wurde den Gezeiten übergeben und alle Leute vom Ort jubelten
Die Blechkapelle spielte auf, aber kein einziges Wort über Vorzeichen, die sie fürchteten
Noch bevor sich der Nachmittag dem Ende neigte, fiel die Feier ins Wasser
Ein Würdenträger griff sich ans Herz und brach auf Deck zusammen
Kein Arzt konnte ihn wiederbeleben, hieß es in den Telegrammen
Und der Name auf dem Sarg: Isambard Brunel
Und jetzt pflügt sich das mächtige Schiff durch die offene See
Aber viele fürchteten die Dunkelheit in den Schatten der Bugspitze
Eine Explosion im unteren Deck nahm fünf Matrosen das Leben,
Schürte den Aberglauben der überlebenden Matrosen.
Der Kapitän und sein Junge werden vermisst seit sie zur Küste ruderten
Die Mannschaft droht mit Meutereu und sagt, dass sie nicht weiter arbeiten werden
Sie fingen an darüber zu reden, dass das Schiff verflucht sei, doch das Schlimmste stand ihnen noch bevor,
Als fähige Männer heuerten sie an, aber nicht um zur Hölle zu segeln
Während auf der Passagierliste folgender Name auftaucht: Isambard Brunel
Vierzehn Jahre segelte das Schiff vom Unglück hart gebeutelt
Die Eigner fanden kaum eine Crew, die sich zum Hafen trauten
Und als sie die Planken entfernen, den doppelten Rumpf aufhebeln
Rufen die Arbeiter den Kapo rüber, sie hatte einen menschlichen Schädel gefunden
Und dann fanden sie den Jungen und mussten einsehen
Dass er in der Stunder ihrer Not nach der Hand seines Vaters griff
Im Jahre 1859 baute der Schiffsbauer Brunel
Das größte Schiff auf See, um die Wogen zu beherrschen
Die allerletzte Schicht war vorbei und der Hammer der Arbeiter fiel
Der Name auf der Passagierliste, dem Vertrag, der in der Hölle unterschrieben wurde
War derselbe, der auf den Bauplänen stand... ein Isambard Brunel