Nebenan im Fernsehn läuft der Supercoup
Polizeisirenen – sie schließt die Läden zu
Ein paar Türkenkinder spielen aufm Hof
Unten am Garagentor: ein Hakenkreuz und „Deutschland doof“
Und sie ist zu träge, zu gehen, zu feige, zu bleiben
Zu feige, um ein-, zu träge, um auszusteigen
Doch irgendwann wird sie gehen
Nach Australien
Jede Betonwand macht sie krank
Die Kohle für den Flug steckt zwischen den Shirts im Kleiderschrank
Bloß kein Kind made in Germany
Im Bürokratenstaat, dann lieber tief im Busch bei den Aborigines
Zu träge, zu gehen, zu feige, zu bleiben
Zu feige um ein-, zu träge um auszusteigen
Doch irgendwann wird sie gehen
Nach Australien
Sie malt sich ihren Frust mit Wasserfarben aus
Verdient sich jeden Tag ein Stück
Schreibt sich in Gedichten aus dem Grau heraus
Und dieses Fernweh kommt wie ein Bumerang immer wieder zu ihr zurück
Zu träge, zu gehen, zu feige, zu bleiben
Zu feige, um ein-, zu träge, um auszusteigen
Doch irgendwann wird sie gehen
Nach Australien
Nur noch Sonne auf der Haut und in der Seele
Keine Zweifel, keine Ängste, die sie quälen
Keine Pflichten mehr, keine Tabus
Im Land der Kängurus
Zu träge, zu gehen, zu feige, zu bleiben
Zu feige, um ein-, zu träge, um auszusteigen
Doch irgendwann wird sie gehen
Nach Australien
Zu träge, zu gehen, zu feige, zu bleiben
Zu feige, um ein-, zu träge, um auszusteigen
Doch irgendwann wird sie gehen
Nach Australien
Nach Australien
Nach Australien