So lang ich lebe, erinnere ich mich
an Ann-Katarin, die liebe.
Sie gab meinem Herzen den ersten Stich
und schürfte mir wund meine Knie.
Sie hat mir ihr Herz generös geschenkt
und so schüchtern wie ’n Konfirmand
mir ihre Griffe und Kniffe entdeckt,
so habe ich Blut geleckt.
Sie sprach von Blüten und Bienen und Staubgefäß,
was sie meinte doch war mir entgangen.
Ja, wie soll ich’s verstehn? Und wie sollte das gehn?
Und es ist irgendwie doch gegangen.
Doch ist Enthaltsamkeit nimmer modern
und macht nur böse Säfte.
Mühen der Liebe die Schwachen bewehr’n,
doch Ann-Katarin hatte Kräfte,
Sie wechselte die Zielscheibe, wenn ich schoß,
und sie tat es auch sonst allemal.
Ja, sie war ‘ne Frau aus rostfreiem Stahl,
das schwöre und beeide ich.
Gib mir Liebe, gib Gin, sagte Ann-Katarin,
denn es zieht sich die Zeit in die Länge.
Mir ist fahl die Moral und mein Pfad nimmer schmal,
und so gibt’s kein Gedräng in der Menge.
Ja, um zu beschreiben ihrer Reize Macht,
genügt ein Wort: verführ’isch.
Sie hatte wahrhaft magnetische Kraft,
ach! und ihr Gang war lyrisch,
Ohne Fehl die Figur, alles pur und clean
und der Rest war Duft von Jasmin.
Zwar pleite war ich, doch verliebte ich mich,
das schwör und beeide ich.
Und ich lag auf den Knien: Schöne Ann-Katarin,
und seh ich dich, krieg ich die große Starre.
Wolln wir schwärmen, du und ich? Sag ein Wort nur, und ich
bring zum Pfandleiher meine Gitarre.
Solang ich lebe, erinnere ich mich
an Ann-Katarin, die Schöne.
Sie gab meinem Herzen den ersten Stich
und quetschte es wie ’ne Zitrone.
Denn sie gab mir ‘nen Korb für ‘nen Hooligan
und spielte vierhändig zu zweit
und behandelte mich wie ein Urian,
das nehme ich auf meinen Eid.
Es gibt Penicillin, sagte Ann-Katarin,
dann sieht es so schlimm nicht aus,
adios, fahr in Fried, sing zum Abschied ein Lied,
und im übrigen ist es aus.
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Übersetzung: Klaus-Rüdiger Utschick