Ich arbeite in der Bar
Eines Stundenhotels,
Bringe denen Kaffee hoch,
Die Liebe machen.
Immer gleiche Paare
Gehen hinauf und hinab,
Ich sehe sie nicht mehr,
Nicht einmal mit Brille.
Aber ich stand dort wie eine Blöde,
Als ich eines Morgens jene zwei ankommen sah.
Sauber, gebildet, sie wirkten unecht,
Wirkten wirklich wie zwei gemalte Heilige.
Sie haben mich nach einem Zimmer gefragt,
Ich habe ihnen
Das am wenigsten dreckige gezeigt,
Nummer Drei.
Und ich habe das Bett mit den frischesten Laken bezogen,
Und wie Sankt Peter habe ich ihnen die Schlüssel gegeben.
Ich habe ihnen die Schlüssel zu jenem Paradies gegeben
Und die Tür vor ihrem Lächeln zugezogen.
Ich arbeite in der Bar
Eines Stundenhotels,
Bringe denen Kaffee hoch,
Die Liebe machen.
Immer gleiche Paare
Gehen hinauf und hinab,
Ich sehe sie nicht mehr,
Nicht einmal mit Brille.
Aber ich stand dort wie eine Blöde
Als ich an jenem grauen Morgen die Tür öffnete.
Sie waren in vollkommener Stille gegangen,
Ließen nur zwei Körper im Bett zurück.
Ich weiß, es geht mich nichts an,
Aber es ist nicht recht,
Mit Zwanzig zu sterben,
Und dazu ausgerechnet hier.
Ich habe sie in weiße Laken eingewickelt,
Und sie sind die letzte Reise allein angetreten.
Weder Blumen noch Leute, nur ein Lieferwagen,
Doch dort, wohin sie gehen, wird es ihnen gut gehen.
Ich arbeite in der Bar
Eines Stundenhotels,
Bringe denen Kaffee hoch,
Die Liebe machen.
Ich mag besessen sein,
Aber wer weiß, warum
Ich den Schlüssel
Zu Nummer Drei nicht hergeben will.