Nach schwerer Krankheit steht die Schauspielerin Frühling noch einmal im Rampenlicht:
Mit leichten Bewegungen fliegt sie auf der Bühne der abgetauten Dächer dahin,
Liest ein Ballett über grauenhafte Liebe und prachtvollen Verrat,
Tanzt Verse über die Arglist der Helden und die Treue der Ratten.
Der Beifall der Strassen hatte die Stadt mit sakralem Grün gefärbt.
Von diesem Gebet stürzte der Himmel als Lawine aus Wärme herunter,
Das anhaltende Gekreische der Plätze füllte die Kulisse aus Verliebten mit Sirenengeheul,
In den geflickten Fräcken der Fassaden bevölkerten die Häuser das Parterre.
Schauspielerin Frühling,
Schauspielerin Frühling,
Lass uns leben,
Lass uns zu Ende singen
Bis zum Frühling…
Der Sonnen-Generalsekretär verliert das Lorgnette in der kaiserlichen Loge,
Düster stöhnt er über die aufgeregten Nerven, das Erhitzen ohne Grund,
Erhebt für die Passanten das Kinn zum Lächeln,
Und, sich bekreuzigend, eröffnet er die dreiundsiebzigste Theatersaison.