1)
Alte Männer, die Hand in Hand, als Denkmal aus Schmalz,
Andächtig vor Kameras posieren, inwendig eiskalt.
Ihre Trauer, die tot geboren, als Kür im Protokoll,
Vor dem Festbankett absolvieren - ich weiß, was das soll.
Paradeschritt, Marschmusik, Schwarz-Rot-Gold im Wind,
Und platteste Sprüche parat für Opfer, die blind
Alle vier Jahre als Kreuzchen brav - vordemoskopiert -
Ihre Stimmen in Urnen begraben, demokratisch kaschiert.
Refrain:
Alte Männer, unerbittlich nette alte Männer,
Pathetisch, fett und satt.
Alte Männer, aus dem Ei gepellte alte Männer,
aalglatt.
2)
Schauspieler, die im Schmierentheater durchfielen mangels Talent,
Jonglieren konfus mit Erdteilen, in Rollen von Staatspräsidenten.
Wie Affen, die mit geladenen Pistolen neugierig hantieren,
Dürfen Viersterne-Clowns ihre Raketen als Spielzeug im All stationieren.
Das hier ist kein Land mehr, wo beim Barbier Portraits an der Wand,
Von Despoten, die auch in Schulklassen Logenplätze haben,
Doch immer noch eins, wo anbiedernde Böcke Gärtner sind,
Auch wenn sie vierzig Jahre blöken, dass das lange nicht mehr stimmt.
Refrain:
Alte Männer, unerbittlich nette alte Männer,
Pathetisch, fett und satt.
Alte Männer, aus dem Ei gepellte alte Männer,
aalglatt.
Refrain:
Alte Männer, unerbittlich nette alte Männer,
Pathetisch, fett und satt.
Alte Männer, aus dem Ei gepellte alte Männer,
aalglatt.