Rasend trägt mich der Wagen dahin
Auf entschlafendem Land ruht der schweifende Sinn
Plötzlich da das Gefühl, dass jemand mich sieht
Die Angst ergreift mich, durchs Fenster zieht
wie ein Strahl von Glut in den Wagen er ein
Kanns fürwahr ein großer schwarzer Vogel sein..?
Sucht Platz, findet auf meiner Schulter ihn
Weicht nicht, wie sehr ich auch greife nach ihm
Und im Herzen dreht sich des Grauens Rad
"Fort hier!" rufe ich vom Schrecken erstarrt
Doch nicht dieser Ruf ists um den er kam
Mit musternden Augen blickt er mich an
Der Bote der Nacht hat sich mir zugesellt
Der Bote der Nacht, der den Blick mir erhellt
durch Augen, in denen das Feuer kreist –
Und ich weiß, wer ihn zu mir gesandt
mit schwarzer Kunde in noch schwärzerer Hand
Der Hand gehört alles, wonach sie nur greift
und in Schurkenseelen allerlei Frevel reift
Du stehst bei Weitem in niemendes Schuld
Erweis du nur mir die gehörige Huld!
Spricht der große Vogel dicht an mich gerückt
Sein Gewicht mir schwer auf der Schulter drückt
Keine Schranken, die dich begrenzen hier
Du kannst, lass das Menschliche hinter dir!
Wirst ein Monstrum du oder ein Opfer sein?
Du bist frei, entscheiden musst du allein!
Kein Zweites, kein Drittes, eine Wahl ein Ich
Die Nacht lehrt recht zu entscheiden dich
Der Bote der Nacht erwartet mich warm
Der Bote der Nacht mir unverhofft kam
Der Wagen im Grase zum Stillstand gelangt –
Die Dämmerung sacht sich am Himmel erhebt
Nur einer von uns hat die Nacht überlebt