Ach, wie weit weg ist meine Heimat, wie weit
Manchmal werden in mir wieder lebendig
Das grüne Wasser des Canal du Midi
Und die roten Ziegel der Minimes
Ach, meine Heimat, mein Toulouse, mein Toulouse
Ich gehe wieder die Avenue entlang zur Schule,
den Ranzen bis obenhin voll von Fausthieben
Hier gewinnst du, wenn du zuschlagen kannst,
Hier lieben selbst die Omas Prügeleien
Ach, meine Heimat, mein Toulouse
Ein Sturzbach von Kieseln rumpelt in deinem Sprechen
Deine Gewalt schäumt bis in deine Veilchen
Man behandelt sich als Arsch, wenn überhaupt
In der Luft hängt immer ein Gewitter und doch
leuchtet die Saint-Sernain-Kirche am Abend
wie eine Korallenblume, von der Sonne getränkt
Deswegen vielleicht, trotz deines Rot und Schwarz
Deswegen vielleicht wirst du Ville Rose genannt
Dein Pflaster seh ich wieder vor mir, Stadt der Gascogne
Herausgerissenes Trottoir über den Gasleitungen
Ist es Spanien in dir, das mit den Hörnern um sich stößt
Oder sollte es eine Jazz-Blase in deinen Eingeweiden sein?
Da ist le Capitole, ich bleibe stehn
Erkältete Tenöre zittern in der Zugluft
Ich höre noch das Echo von Papas Stimme
Er war damals mein einziger Blues-Sänger
Heutzutage wachsen die Gebäude in die Höhe
In Blagnac dröhnen gewaltig die Flieger
Nähme einer mich mit über diese Stadt
Könnt ich nochmal meine Prise Dachziegel sehen.
Ach, meine Heimat, mein Toulouse, mein Toulouse