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Erlkönig
Erlkönig
turnover time:2024-11-25 15:36:37
Erlkönig

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Es ist der Vater mit seinem Kind;

Er hat den Knaben wohl in dem Arm,

Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

"Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?" –

"Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?

Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?" –

"Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif."

"Du liebes Kind, komm, geh mit mir!

Gar schöne Spiele spiel' ich mit dir;

Manch' bunte Blumen sind an dem Strand,

Meine Mutter hat manch gülden Gewand." –

"Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,

Was Erlenkönig mir leise verspricht?" –

"Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;

In dürren Blättern säuselt der Wind." –

"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?

Meine Töchter sollen dich warten schön;

Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn,

Und wiegen und tanzen und singen dich ein." –

"Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort

Erlkönigs Töchter am düstern Ort?" –

"Mein Sohn, mein Sohn, ich seh' es genau:

Es scheinen die alten Weiden so grau. –"

"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;

Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt." –

"Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!

Erlkönig hat mir ein Leids getan!" –

Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,

Er hält in Armen das ächzende Kind,

Erreicht den Hof mit Müh' und Not;

In seinen Armen das Kind war tot.

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Falkenstein
  • country:Germany
  • Languages:German
  • Genre:Neofolk
  • Official site:https://falkenstein.bandcamp.com/
  • Wiki:http://de.wikipedia.org/wiki/Falkenstein_%28Band%29
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