[Einleitung]
Ist schon in Ordnung, schon in Ordnung. Ich schaff's trotzdem
[Strophe 1]
Manchmal würde ich am liebsten alles hinschmeißen, die Option halte ich mir offen
Warum tue ich mir diesen Ärger an? Warum schreibe ich immer noch Texte?
Manchmal ist es schon schwer genug, mit dem normalen Leben klar zu kommen
Manchmal möchte ich auf die Bühne springen und das Ding so richtig rocken
Und diesen Leuten zeigen, wie viel ich drauf habe
Aber das ändert nichts daran, dass ich weiß bin1, manchmal hasse ich das Leben ganz einfach
Da stimmt was nicht, ich trete auf die Bremse
Hab schwer Lampenfieber, mir fällt nichts ein, nur so
Da-dah-dah-da-da, ist nicht meine Schuld
Mit weit aufgerissenen Augen und Steinen im Magen
Und dann geht bei mir einfach alles zu, ich renne vor 'ne Wand
Ich kann's einfach nicht, meine ganze Männlichkeit
Geht mir flöten, wurde richtig zur Pussy gemacht
Also muss ich hier raus und für mich allein sein
Alter, vergiss' den Scheiß hier, ich gehe nach Hause
Mir lastet die Welt auf den Schultern, wie ich so zur 8 Mile Road zurück renne
[Refrain]
Ich bin ein Mann, ich mach' mir 'nen neuen Plan
Wird Zeit, dass ich mich beweise und neue Wege beschreite
Wird Zeit, dass ich die Dinge selber anpacke
Wenn ich das durch habe, schaue ich nicht mehr zurück2
(8 Mile Road) Und wenn ich weg bin, weiß ich genau, wohin ich gehe
Tut mir leid, Mama, ich bin jetzt erwachsen, ich muss meinen Weg alleine gehen
Ich folge in niemandes Fußstapfen, ich hinterlasse meine eigenen
Das ist der einzige Ausweg aus der 8 Mile Road, den ich kenne
[Strophe 2]
Laufe die Bahnschienen entlang und versuche, den Elan wiederzufinden
Den ich mal hatte, sonst kehre ich nur wieder in denselben alten Trott zurück
In dieselbe Fabrik in denselben Hosen
Wenn ich's mit Rappen schaffen will, muss ich schleunigst was tun
Mir was neues einfallen lassen, Mama hat 'nen neuen Partner
Armes kleines Schwesterlein, sie versteht das nicht
Sitzt vor dem Fernseher und vergräbt ihre Nase im Malbuch
Malt Bilder, bis sie den Buntstift in ihrer Hand nicht mehr spüren kann
Sie malt ihren großen Bruder und Mama und Papa
Niemand weiß, was ihr dabei durch ihr kleines Köpfchen geht
Ich wünschte, ich könnte der Vater sein, den keiner von uns hatte
Aber ich renne vor etwas davon, das ich noch nie so sehr gewollt habe
Manchmal bin ich wütend, weil ich immer noch keinen Durchbruch hatte
So als wäre ich erwachsen geworden und hätte immer noch keine Eier im Sack
Ich darf's nicht übereilen, dafür fehlt mir der Mut
Der Druck wird übermächtig, dabei versuche ich nur, das zu tun, was gut für mich ist
Und ich versuch's, sitze allein rum und heule
Ich will nicht lügen, es vergeht kein Augenblick
In dem ich nicht zum Himmel bete, bitte, ich flehe dich an, o Herr
Bitte lass mich nicht in einem Alltagsjob versauern
Ich hoffe, du kannst mich hören, Brudi, wo auch immer du bist
Ich schwör', Alda, morgen verschwinde ich aus diesem Wohnwagen
Sage meiner Mutter, dass ich sie liebe, küsse meine kleine Schwester zum Abschied
Und sage, wenn du mich brauchst, Kleines, bin ich immer in der Nähe
Aber ich muss hier raus, einen anderen Ausweg habe ich nicht
Und ich komme zu dir zurück, sobald ich meinen Durchbruch habe
Ich schwör' bei allem, was ich habe, ich schaffe es alleine
Nach getaner Arbeit geht's dann zurück zur 8 Mile Road
[Refrain]
Ich bin ein Mann, ich mach' mir 'nen neuen Plan
Wird Zeit, dass ich mich beweise und neue Wege beschreite
Wird Zeit, dass ich die Dinge selber anpacke
Wenn ich das durch habe, schaue ich nicht mehr zurück
(8 Mile Road) Und wenn ich weg bin, weiß ich genau, wohin ich gehe
Tut mir leid, Mama, ich bin jetzt erwachsen, ich muss meinen Weg alleine gehen
Ich folge in niemandes Fußstapfen, ich hinterlasse meine eigenen
Das ist der einzige Ausweg aus der 8 Mile Road, den ich kenne
[Strophe 3]
Du musst es erleben, um es zu verstehen; tust du das nicht, weißt du auch nicht, wie das ist
Und verstehst nicht, wieso das so wichtig ist, war und bleibt
Diese Grenzlinie am Stadtrand von Detroit zu überschreiten
Es ist etwas Besonderes, es hat eine gewisse Bedeutung, ist eine Art
Auszeichnung, die du nie verstehen wirst
Aber mir bedeutet sie alles, darauf beruht meine Glaubwürdigkeit
Du hast noch nie einen echten MC gesehen, gehört, gerochen oder getroffen
Einen, der sensationell ist, auf demselben Podest steht wie ich
Und trotzdem habe ich immer noch keinen Plattenvertrag, ich hab's schwer
Sitze vor dem Haus mit meinen Freunden und dresche blöde Zeilen
Gehe zur Arbeit und mache MC's in der Warteschlange bei der Essensausgabe fertig3
Aber wenn es ernst wird, wo bleibe ich dann mit meinen Pointen?
Wem muss ich mein Talent zeigen, damit ich weiter komme?
Wohin muss ich gehen? Wen muss ich kennen?
Oder bin ich nichts als eine weitere Krabbe im Eimer?
Denn diese kleine Hasenpfote bringt mir kein Glück, scheiß drauf
Vielleicht muss ich mein Talent anderswo zeigen, mir kommen Zweifel
Frage mich, ob ich mit den richtigen Leuten abhänge
Ich sehe wie ein Obdachloser aus, meine Klamotten machen nix her
Suche bei der Heilsarmee nach besserer Kleidung
Und es ist kalt auf diesem Weg
Außerdem habe ich das Gefühl, ich bin ständig im Kampfmodus
Bin dauerhaft auf Abwehr getrimmt, aber das eine, was ich nicht haben will
Ist Mitleid, diese Stadt macht keinen Spaß
So ohne Sonne, es ist so dunkel
Manchmal fühle ich mich als würde ich zerrissen
Von meinen eigenen Gliedmaßen, von all meinen Freunden
Da würde ich am liebsten aus der Haut fahren
Manchmal fühle ich mich wie ein Roboter, manchmal weiß ich einfach nicht
Was ich tue, ich keile einfach aus, mein Kopf ist wie ein Dampfkesselchen
Ich explodiere einfach, der Kessel wird zu heiß
Manchmal rede ich, bevor ich nachdenke4
Aber ich habe auch was gelernt, es wird Zeit, das Ruder herumzureißen
Mir genügt schon ein Fehler, um daraus zu lernen
Wenn ich wieder ein Mädchen kennen lerne, bin ich schlauer
Ich kann mich nicht weiterhin dumm stellen oder unreif handeln
Ich habe alle Voraussetzungen, mir fehlt nur noch Mut
So als hätte ich schon den Rhythmus und mir fehlt nur noch der Text
Es drängt in mir, und plötzlich bricht es aus mir heraus
Ein neuer Energieschub fließt durch mich
Wird Zeit, diesen "Free World"-Bossen5 zu zeigen, wofür die 313 steht6
Hab jetzt keine Angst mehr, bin frei wie ein Vogel
Danach drehe ich mich einfach um und überquere die Straße
'Rüber in die Vorstadt und ihr seht dann nur noch einen Schemen aus Richtung 8 Mile Road
[Refrain]
Ich bin ein Mann, ich mach' mir 'nen neuen Plan
Wird Zeit, dass ich mich beweise und neue Wege beschreite
Wird Zeit, dass ich die Dinge selber anpacke
Wenn ich das durch habe, schaue ich nicht mehr zurück
(8 Mile Road) Und wenn ich weg bin, weiß ich genau, wohin ich gehe
Tut mir leid, Mama, ich bin jetzt erwachsen, ich muss meinen Weg alleine gehen
Ich folge in niemandes Fußstapfen, ich hinterlasse meine eigenen
Das ist der einzige Ausweg aus der 8 Mile Road, den ich kenne
1. ... und es daher schwer habe, als Rapper anerkannt zu werden2. Wortspiel; er meint einerseits "Wenn ich diese neuen Songs fertig habe", aber auch "Wenn ich diese alte Zöpfe abgeschnitten habe" und "Wenn ich dem Ghetto hier entkommen bin".3. Eine Anspielung auf eine Szene in "8 Mile".4. Bezieht sich auf den Ausdruck "Don't let your mouth write a check your ass can't cash", übertragend "Sag nichts leichtfertig dahin, wofür du nicht einstehen kannst".5. Im Film ist die "Free World" eine Gang, mit der Eminem und seine Kumpel sich anlegen.6. Der Stadtteil von Detroit, in dem sich die 8 Mile Road befindet, repräsentiert durch die Vorwahl 313. In dieser Zeile liest Eminem die Zahl als "3 1/3".