Wie ewig stand der Feind vor Wien
schlug auch manche Breschen.
Wir hilten Stand! Mit Schwerdt
Musketen und Kartaetschen
daß er kein Weg ins Abendland fand.
Er minirte die Mawern
der Teuffel im welschen Gewand
und weichen that er nicht
diß aendret sich ietzig
den 12. Septembris 1683.
Der kaeyserlichen Fuersten sind vom Callenberg marschieret,
darbei der Koenig von Pohlen.
Sie haben den Feind in sein Laeger attaquieret,
welcher solches hat nicht expectieret.
Er ist den Truppen entgegen getrethen
hat selbige zum ersten angegangen
doch diese die Attaque tapffer außgestanden
und machten seine Janitscharn zuschanden.
Der Feind fiel bald in Confuſion,
und seine Reuterey in Flucht gebracht
dann von der Infanteri,
mehr dann acht tausent niedergemacht.
"Montag um 12. Uhren/ hat man der Armée den todtgebliebenen Feind außzusuchen und Beute zu machen erlaubet.
Unser seits seynd bey 500. geblieben und ohngefehr 300. gequetschet. 700. krancke und blesirte Feinde seynd im Laeger gewesen/ so man angezuendet/ und verbrennet."
[Relation dessen was inzwischen bey Auffhebung der Belaegerung der Kaeyserl. Residenz Stadt Wienn vorgangen. 1683]
Nun stehet der Halb Mond blutig.