Antonius zur Predigt
die Kirche find’t ledig!
Er geht zu den Flüssen
und predigt den Fischen!
Sie schlag’n mit den Schwänzen!
Im Sonnenschein glänzen, sie glänzen!
Die Karpfen mit Rogen
sind all’ hierher zogen;
hab’n d’Mäuler aufrissen,
sich Zuhör’n’s beflissen!
Kein Predigt niemalen
den Fischen so g’fallen!
Spitzgoschete Hechte,
die immerzu fechten
sind eilends herschwommen,
zu hören den Frommen!
Auch jene Phantasten,
die immerzu fasten:
die Stockfisch ich meine,
zur Predigt erscheinen!
Kein Predigt niemalen
den Stockfisch so g’fallen!
Gut’ Aale und Hausen,
die Vornehme schmausen,
die selbst sich bequemen,
die Predigt vernehmen!
Auch Krebse, Schildkroten,
sonst langsame Boten,
steigen eilig vom Grund,
zu hören diesen Mund!
Kein Predigt niemalen
den Krebsen so g’fallen!
Fisch’ große, Fisch’ kleine!
Vornehm’ und Gemeine!
Erheben die Köpfe
wie verständ’ge Geschöpfe!
Auf Gottes Begehren
Die Predigt anhören!
Die Predigt geendet,
ein Jeder sich wendet!
Die Hechte bleiben Diebe,
die Aale viel lieben;
die Predigt hat g’fallen,
sie bleiben wie Allen!
Die Krebs’ geh’n zurücke;
die Stockfisch’ bleib’n dicke;
die Karpfen viel fressen,
die Predigt vergessen!
Die Predigt hat g’fallen,
sie bleiben wie Allen!