Bin ein Mann wie jeder Mann
Und ich wünsche mir nicht mehr
Als dass man mir die Chance gibt
Zu leben so, wie's mir gefällt
Und nur zu tun, was mir beliebt
Jawohl, ein Durchschnittsmensch
Der nie exzentrisch lebt
Und der nur eins begehrt
Unbeschwert
Das zu erreichen, wonach er grade strebt
Nur ein Mann wie jeder Mann
Doch lass ein Weib an dich heran
Dann gib es auf, dein eignes Ich
Bis zum Dach vom Keller aus
Dekoriert sie neu dein Haus
Und am Ende jubiliert sie,
Denn dann renoviert sie
Dich
O lass ein Weib an dich heran
Und du bist schutzlos ohne Schild
Wenn du irgendetwas planst
Plant sie das, was du nicht ahnst
Und weil du nicht willst, was sie will
Und sie das, was du willst nie will
Wirst du wild
Du redest gern von Wilde und Milton
Sie nur von 'love', und das mit dir!
Und im Theater siehst du gar nichts,
Weil du den Hanschuh suchst von ihr!
O lass ein Weib an dich heran
Dann fängt dein Kampf ums Dasein an
Viele macht der Trauring froh
Mir gefällt mein Finger so
Lieber lass' ich mir tagtäglich
Zwanzig Zähne zieh'n womöglich
Aber nie lass' ich ein Weib an mich heran!
Bin ein friedfertiger Mann
Der gern' abends hockt im Zimmer
Ungestört, ein Buch im Schoß
Still, wie im unentdeckten Grabe
Eines alten Pharaos
Ein Mann der denken kann,
Von Philosophen lernt,
Studiert und meditiert,
Redigiert,
Weit vom unmenschlichen Lärm der Welt entfernt.
Nur ein friedliebender Mann ...
Doch lass ein Weib an dich heran
Und die Vernunft lässt dich im Stich
Denn dann kommt sie statt mit Kant
Mit Bekannten angerannt
Und die reden über jeden
Und die ganz besonders blöden
Über dich
Und die Familie, die sie mitbringt
Und obendrein noch Frau Mamas
Urecht walkürenhafte Stimme
Wenn die flüstert, bricht schon Glas!
Oh, lass ein Weib an dich heran!
Lass ein Weib an dich heran
Lass ein Weib an dich heran
Nein!
Nein; ich lasse nie ein Weib an mich heran!