Es kommt dir wohl komisch vor,
dass ich bei dir hereinmarschier.
Ich dachte einfach so,
ich öffne mal die Tür.
Hab Angst vor Bomben und vorm Kranksein,
ist's so auch bei dir?
Hab Angst vor morgen,
manchmal hab ich Angst vor mir.
Manchmal da glaube ich,
irgendjemand steht im Sonnenlicht,
der auf mich aufpasst,
und dann wieder glaub ich's nicht.
Bin der Typ von nebenan,
bin kein besondrer Mann.
Bin der Typ von nebenan,
der mal nachts nicht schlafen kann.
Hab Fragen jede Menge, weil ich weiß, dass ich nicht weiß,
und spüre, dass ich nur drehen kann im eignen Kreis.
Manchmal da denke ich übers Leben nach und seinen Sinn,
denk an das Wie, an das Woher und an's Wohin.
Dann bei 'ner klaren Nacht
schau ich zum Sternenhimmel rauf,
und schüttle nur den Kopf
und geb' das Denken auf.
Bin der Typ von nebenan,
bin kein besondrer Mann.
Bin der Typ von nebenan,
der mal nachts nicht schlafen kann.
Schau mir den andern an
und sag mir manchmal, ich sei mehr.
Dann wieder komm ich mir viel blöder vor als er.
Hab meine Meinung, meine Überzeugung, so wie du,
hab meinen Zweifel,
der mich umschmeißt ab und zu.
Versteh nicht viel von Politik,
nicht viel von Schwarz und Rot.
Wenn einer Hunger hat,
dann, mein ich, braucht er Brot.
Bin der Typ von nebenan,
bin kein besondrer Mann.
Bin der Typ von nebenan,
der mal nachts nicht schlafen kann.
Kann auf der Straße stehn und
mich an Kinderspielen freun.
Kann neidisch, hilflos, hässlich, böse, gütig sein.
Bin glücklich und bin traurig,
bin mal zärtlich, mal gemein.
Kann gute Freunde haben
und kann einsam sein.
Ich brauch von Zeit zu Zeit ein bisschen Liebe,
einen Kuss.
Wie eine Pflanze,
die man auch mal wässern muss.
Bin der Typ von nebenan,
bin kein besondrer Mann.
Bin der Typ von nebenan,
dachte bloß ich klopf mal an...