Heut' im Abendnebel
gehn wir, liebes Dunkelhaar,
heiße Schwüre pflücken,
diese wilden Blumen,
die in Kinderherzen
führ'n zu schlimmen Schmerzen.
Dir, du liebst' Prinzessin,
flecht ich in die Zöpfe
und in deine Haare
solche Schwüre, Liebste,
die dich grausam machen allen
denen, die dir in Lieb verfallen.
Morgen in der Frühe
gehn wir auf die Felder
Versprechen nachzulesen
und sie einzusammeln,
diese Blüten schöner
Zärtlichkeitsgefühle
In des Hügels Dämmerlicht,
das durchs Dickicht bricht,
wirst du sanft in meinen
Armen schlafen, Dunkle,
und dann in des Mondes Glanz
wirst du dich hingeben: ganz.
Wenn der Abend anbricht
und im Sumpfgelände
die Libelle ruhig schläft,
da heißst's auch für uns, du Nachbarin,
das Hügelchen verlassen
und schnell heimkehrn;
du sagst nichts, du Dunkelhaar,
nicht mal unserm Freund, dem Mond,
ich in meinem Eckchen
bleib allein und kann
gut schweigen (kann ich schwören!)
gar nichts wird man von mir hören.
Heute in der Dämmerung
gehn wir, liebes Dunkelhaar,
heiße Schwüre pflücken,
diese wilden Blumen,
die in Kinderherzen
führ'n zu schlimmen Schmerzen.
Dir, du liebst Prinzessin,
flecht ich in die Zöpfe
und in deine Haare
solche Schwüre, Liebste,
die dich grausam machen allen
denen, die dir in Lieb verfallen.